Wir stärken Frauen in zwei Slums in Nairobi durch medizinische Betreuung und Vorsorge.
Unsere Projekte vor Ort
Unsere Patienten
Schwangerenvorsorge, Krebsvorsorge und Medikamente zur Verhütung ungewollter Schwangerschaften ist in Kenia im Gesundheitssystem fest verankert und kostenfrei. Die Realität sieht allerdings ganz anders aus: Weit entfernte staatliche Krankenhäuser, traditionelle Ansichten, Unkenntnis und absolute Armut verhindern, dass Vorsorge wahrgenommen oder eine Behandlung rechtzeitig eingeleitet wird. Gerade in ärmeren Gegenden oder ländlichen Regionen stellen oft private Anbieter die Gesundheitsversorgung sicher. Auch wenn sie es wollten, sie können arme Menschen nicht ganz umsonst behandeln.
Wir sind in armen Industrieregionen in Nairobis angesiedelt. Menschen wie Tabitha leben hier, sie schlagen sich mit Gelegenheitsjobs durch. Für diese Menschen wollen wir da sein, Not lindern und auch die Freude teilen, wenn sich herausstellt, das sich nicht ein Kind sondern Zwillinge ankündigen.
HIV ist in bei 10-15% der Patienten ein Problem, es gehört zu unserer Aufgabe zu beraten und die Patienten in staatliche Krankenhäuser zu überweisen. Auch in dieser Hinsicht ist gynäkologische Betreuung mit Vorsorge und Familienplanung ein elementares Recht unserer Patienten.
Frauenheilkunde in Kenia
Gut 56.000.000 Millionen Kenianer werden von ca 1200 FachärztInnen für Gynäkologie versorgt. Unterstützt werden die Fachärzte von Hebammen, Krankenschwestern und clinical officers, eine Zwischenstellung zwischen Arzt und Krankenschwester.
Die ärztliche Versorgung ist in Kenia staatlich geregelt und finanziert. Allerdings können sich viele PatientInnen schon den Weg zum Arzt nicht leisten, viele Ärzte und Krankenhäuser verlangen außerdem eine Gebühr oder gar eine sofortige Barzahlung ihrer Leistungen. Das grenzt besonders Frauen von Vorsorgemedizin, Verhütung und Betreuung ihrer Schwangerschaft aus. Die Versorgung ist auf dem Land deutlich schlechter als in der Stadt, sozial benachteiligte Menschen sind schlechter versorgt als Patienten, die einen gut ausgebildeten Arzt bezahlen können.
Die gesamten Kosten der Medizin trägt zu ca 45 Prozent der Staat, 30 % steuern Hilfsorganisationen für Programme gegen TBC und HIV bei und ca 25 % bringen die Patienten durch Zuzahlung auf.
Die Müttersterblichkeit liegt bei 342/100000 Schwangerschaften extrem hoch (2017; WHO), in Zahlen sind das 6400 Frauen pro Jahr. Eine der Hauptursachen sind illegale Schwangerschaftsabbrüche und fehlende medizinisch kompetente Versorgung für diese Frauen. Knapp die Hälfte aller Abbrüche werden bei Frauen im Teenageralter vorgenommen, dabei ist die Komplikationsrate am höchsten.
Die Rate an Teenagerschwangerschaften ist in den letzten Jahren gesunken, liegt aber immer noch bei knapp 10 % aller Geburten, dh, 25% aller Frauen bis 21 Jahre sind bereits Mütter.
Nur knapp 62 % der Geburten werden von einem geschulten Helfer betreut.
Besonders für sozial benachteiligte Frauen ist der Zugang zu Verhütungsmitteln und Vorsorgemedizin schwierig.
Die Kindersterblichkeit liegt bei 39/1000, d.h. 39 von 1000 Kindern sterben bis zur Vollendung des 5.Lebensjahres (2017; WHO)